KUBA

Ankunft und Havanna

 

Am 14. Jan. bin ich also nach Kuba geflogen. Der Abschied, als es dann wirklich soweit war fiel mir schon ein bisschen schwer. Der Flug mit Edelweiss verlief ohne Probleme und in Varadero konnte ich sogar das Gepaeck in Empfang nehmen. Bin ich mich irgendwie gar nicht mehr gewohnt. Mit einem Taxi fuhren wir nach Matanzas zu unserer Casa Particular. Armando heisst unser Gastgeber und er ist sehr besorgt um uns. Er versorgt uns mit vielen Tipps, und die Mahlzeiten sind ausgezeichnet und von der Mange her wuerden auch 4 Personen satt.

Das Wetter ist leider nicht so schoen und so nahmen wir am ersten Tag einen Touristenbus, der nach Varadero fuhr und verschiedene Zwischenstopps einlegte.

Am Freitag wanderten wir durchs Yumurital und am Abend besuchten wir ein konzert von Raul Torres, einem kubanischen Saenger.

Am Nachmittag liefen wir an unserer Casa particular vorbei zum Bahnhof, weil wir die Abfahrtszeiten des Hersheyzuges erfahren wollten. Das ist der einzige elektrische Zug in Kuba.Armando sah uns vorbeilaufen und dachte sich, die wissen nicht einmal mehr wo sie zu Hause sind. Er lief uns nach, weil er so um uns besorgt war...

 

Am Samstag fuhren wir mit dem Zug nach Havanna. Wir waren die einzigen Touristen und fuehrten interessante Gespraeche mit den Einheimischen. Die Gegend war auch abwechslungsreich, nur regnete es zwischendurch.

In Havanna mussten wir mit der Faehre ueber den Kanal zur Altstadt fahren, und wieder waren es Einheimische, die uns einfach so Pesos Kubanos in die Hand drueckten, um die Uebefahrt zu bezahlen. Wir Touristen bezahlen normalerweise alles mit CUC, was viel teurer ist.

jetzt haben wir 2 Tage lang Havanna besichtigt und sind voller neuer Eindruecke.

Morgen fahren wir mit dem Bus weiter nach Vinales.

Endlich Strand

 

Auf dem Weg nach Vinales haben wir unterwegs eine Zigarrenfabrik besucht. Leider durften wir keine Kamera in die Fabrik mit nehmen. Es war interessant zu sehen, wie diese Zigarren hergestellt werden.

In Vinales wohnten wir 3 Naechte bei einem aelteren Herrn.  Er hat sehr gut fuer uns gekocht und gesorgt. An einem Tag unternahmen wir einen Reitausflug durchs Tal und am naechsten fuhren wir mit einem Touristenbus zu verschiedenen Sehenswuerdigkeiten.

Die Weiterfahrt nach Cienfuegos fuehrte durch abwechslungsreiche Landschaft. In dieser groesseren Stadt am Meer verbrachten wir auch den ersten Tag am Strand. Endlich.

Vorher war das Wetter aber auch nicht immer schoen und es war vorallem in der Nacht zum Teil recht kalt.

Am 2. Tag besuchten wir noch den botanischen Garten, welcher der groesste und bedeutendste in ganz Lateinamerika ist. Wir hatten fuer uns 2 einen Fuehrer, welcher sehr viel interessantes zu berichten wusste.

Die Weiterfahrt nach Trinidad am selben Abend dauerte nur gerade eine Stunde. Und in dieser Stadt mit den vielen Strassen aus Kopfsteinpflastern befinden wir uns jetzt.

2 Klassen System

 

In Kuba gibt es so etwas wie ein 2 Klassen System. Die Einheimischen und die Touristen. Die Waehrung fuer die Touristen ist der Peso convertible und hat den Wert von 24 Pesos cubanos, welche die Einheimischen benuetzen. Wir Touristen duerfen den Peso cubano auch benuetzen, aber bis jetzt ist uns das nur ganz beschraenkt im Sueden des Landes gelungen.

Das heisst, wenn ich ins Theater will und der Preis ist 10 Peso, dann bezahle ich das in Pesos convertibles, was 24 mal mehr ist.

Die Autobusse fuer die Touristen fahren auch puenktlich und sind ideal fuer laengere Strecken. Einheimische duerfen beschraenkt mitfahren und muessen da auch mit der Touristenwaehrung bezahlen, was sich nur die reicheren leisten koennen.

Fuer uns Touristen ist es fast unmoeglich mit den Einheimischen im Bus zu reisen.. Einmal ist es uns fuer ein kurzes Stueck an den Strand gelungen. Wir mussten die Tickets aber fast im versteckten kaufen und der Bus war so ueberfuellt und die Leute waren nicht allzu erfreut ueber unsere Mitreise. Zum Teil begreife ich das auch, wenn man sieht wie viel Leute ueberall auf eine Mitfahrgelegenheit warten.

Die beste Moeglichkeit mit Einheimischen zusammen zu reisen ist der Zug. Schoen gemuetlich, aber er braucht viel laenger als der Bus.

In Kuba fuehle ich mich viele Jahre zurueckversetzt. Es wird noch mit Ochsen gepfluegt, auf den Feldern ist sehr viel muehselige Handarbeit und ueberall sieht man Pferdetransporte, fuer Waren und Personen.

Der Coiffeur fuer mich zum Haareschneiden wuerde 3 Pesos cubano kosten, 1 kilo Tomaten aber kostet schon 5 Pesos.

Die Leute aber sind sehr liebenswuerdig, und helfen gerne, wenn sie koennen.

In den Casa Particulares wo wir uebernachten, das ist privat bei Einheimischen, kriegen wir auch sehr gut und sehr viel zu essen. Es geht uns also mehr als gut.

Trinidad und Santiago de Cuba und Baracoa

 

Trinidad ist eine kleine Stadt mit einem historischen Kern und von Unesco geschuetzt. Mit den vielen Pferdegespannen und Reitern, die Hufe der Pferde klappern auf den Kopfsteinpflastern, fuehle ich mich manchmal wie in einem Wildwestfilm. Am Abend trifft man sich im Freien auf einer grossen Treppe zum Musik hoeren und tanzen. Am Tag sieht man dieselben Gesichter wieder an der Playa Ancon, einem wunderschoenen Strand, nicht zu weit entfernt von der Stadt. Wir unternehmen auch wieder einen Ausflug mit den Pferden und dazu ziehe ich dieses mal meine Velohosen an und habe auch weniger Schmerzen.

Nach 3 Naechten fahren wir mit dem Bus 11 Std. nach Santiago de Cuba weiter. Um den Parque Cespedes befindet sich viel sehenswertes. Die Kathedrale, das Hotel Casa grande, mit einer wunderschoenen Dachterrasse, das Haus von Diego Velasquez, welches das aelteste Haus von ganz Kuba ist, und dann natuerlich auch das Rathaus, von dessen Balkon Fidel Castro am 1. Juni 1959 seine Antrittsrede hielt. Hier im Osten Kubas befinden sich auch sehr viele Orte, die irgend etwas mit der Revolution zu tun haben.

Hier ist auch das Zentrum der Musik. Ueberall hat es Casas, wo Musikgruppen spielen, in den Strassen bekommt man spontan ein Staendchen gespielt, und wenn man sich in ein Strassencafe setzt, geht es keine 2 min. und schon wird fuer uns Musik gemacht.

Wir unternehmen Ausfluege in die naehere Umgebung, zur heiligen Maria von el cobre, die 1998 auch vom Papst besucht wurde und zum Castillo el Moro, welches den Eingang der Bucht von Santiago bewacht.

Nach 3 Naechten reisen wir weiter nach Baracoa, 6 Std. und wir befinden uns am Ende der Welt wieder. Die Strasse fuehrt ueber einen Pass, teilweise mit Steigungen von 20 Prozent. Hier ist der feuchteste Teil von Kuba. Wir geniessen den Strand und machen verschiedene Ausfluege in die Natur.

 Wir wandern durch den Park Humbold, 3 Std. bergauf und bergab und durchqueren sicher 10Mal einen Fluss. Zuerst ziehen wir uns noch die Schuhe aus, aber dann sind sie durch den Schlamm so dreckig und wir haben auch mehr Halt mit ihnen, so dass wir sie anlassen.

In Baracoa habe ich mir auch die Haare schneiden lassen. Ein Starcoiffeur kam nach Hause und eine Viertelstunde spaeter waren meine Haare kuerzer, als ich eigentlich wollte. Aber sie sind jetzt auch kurz immer noch gewellt.

Wir haben Kakaoplantagen besucht und gesehen, was die Bauern so alles anbauen. Wir haben eine Fabrik angeschaut, wo sie aus Kokosnuessen Seifen herstellen.

Nach 3 Naechten sind wir fuer 1 Nacht nach Santiago de Cuba zurueckgekehrt, weil wir am Tag in Gran Pietra wollten. Das ist ein Gebirge in der naehe und bei schoenem Wetter wuerde man bis nach Haiti sehen. Aber wie es so ist, in Santiago schien die Sonne und in den Bergen war dicker Nebel. Und er wollte auch nach ein paar Stunden nicht weichen.

Am Abend haben wir dann den Nachtbus nach Santa Clara genommen, wo wir morgen um 7 Uhr ankamen. In dieser Stadt befindet sich ein grosses Monument zu Ehren von Che. Er war ein Mitstreiter von Fidel Castro in der Revolution.

Varadero

 

 

Am anderen Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Varadero an den Strand. Ruth wollte sich vor der Rueckreise in die Schweiz noch ein wenig von all den vielen Eindruecken erholen.

Leider war es am Anfang nicht allzu schoen, aber dann konnten wir endlich auch hier die Sonne und den schoenen, kilometerlangen Strand geniessen. Ich bin jeden Morgen eine gute Stunde am Strand gewalkt und gejoggt. Das hat so richtig gut getan.

Am 11. Januar ist Ruth wieder in die Schweiz zurueckgeflogen und ich habe mit ihr 4 schoene Wochen verbracht. Wir haben uns auch wirklich gut verstanden und hatten viele gemeinsame Interessen.

Mit dem Flugzeug, das sie in die Schweiz zurueck brachte, ist meine Schwester angekommen und seit einer Woche bin ich nun mit ihr unterwegs. Havanna, Vinales, Trinidad, alles Orte die ich schon kenne und trotzdem wieder anders erlebe. Andere Reisebegleitung, andere Museen, andere Ausfluege und andere Bekanntschaften unterwegs. Das Wetter ist an Orten wo es vorher kalt war jetzt warm und umgekehrt.

Mit Susi und dann noch allein bis zum 6. Maerz in Kuba

Es war ja das erste Mal, dass ich mit meiner Schwester in den Ferien war. Das heisst, seit wir keine Kinder mehr sind.. Wir hatten es sehr gut miteinander und wer weiss, vielleicht wiederholen wir das ganze in einem anderen Land.

Die 2 Wochen vergingen wie im Flug. Ich habe mit ihr eigentlich nur Orte besucht, die ich vorher schon mit Ruth gesehen habe. Wir haben aber immer bei den gleichen Leuten gewohnt und dann war es schon so, dass man sich fast wie zu Hause fuehlt. Vorallem, wenn die Leute sich auch noch freuen, weil ich jetzt schon das 2. (oder nachher allein das 3. Mal) vorbeikomme. Ich habe mit Susi viele Ausfluege gemacht, die ich mit Ruth noch nicht gemacht habe. Also hat es auch fuer mich in diesen 2 Wochen viel neues zu sehen gegeben.

Eigentlich habe ich mir das Wetter in Kuba viel waermer vorgestellt, als es in Wirklichkeit ist. Irgendwie hat es alle 10 Tage eine kalte Front die vom Norden kommt und immer ist es in der Zeit, in der ich eigentlich ein paar Tage am Strand verbringen moechte. Das letzte Mal in der Naehe von Vinales. Am Morgen bewoelkt, dann sonnig mit viel Wind, und um 14 Uhr hat es so fest geregnet und gewindet, dass ich innerhalb weniger Minuten ganz nass war (auch mein Rucksack) und man konnte sich auch nirgends unterstellen.

Die letzten paar Tage habe ich noch in Havanna verbracht und bin dann am Freitagmorgen um 05 Uhr zum  Flughafen gefahren. Alles hat bestens geklappt, Abflug puenktlich, das Gepaeck ist auch mitgekommen... und eine Std spaeter war ich in Cancun in Mexiko.

 

 

allgemein

ich moechte mich bei allen bedanken, die mir ins Gaestebuch schreiben, oder mich mit persoenlichen Mails auf dem laufenden halten, was daheim in der Schweiz so alles passiert. Vorallem in Kuba habe ich mich so auch ueber Sportevents, politisches etc. auf dem laufenden gehalten, weil das Internet nicht ueberall so gut funktioniert.

Und natuerlich auch die kleinen persoenlichen Dinge interessieren mich immer... Ich muss doch wissen, was alles so passiert.