Von Calgary nach Vancouver

Alberta

So bin ich denn also am 8. August am Abend nach 4 Stunden Flug gut in Calgary gelandet. Ich habe auch wieder die Zeitzone gewechselt und bin schon 8 Stunden hintendrein. Ich wohne jetzt für 5 Nächte in einem B&B etwas ausserhalb des Zentrums.

Calgary ist die Weizen-, Vieh- und Oelmetropole von Alberta. 1998 fanden hier die olympischen Winterspiele statt. Nicht weit von der Stadt entfernt befinden sich die Sprungschanzen und die Bob- und Rodelbahnen.

Natürlich befindet sich auch in dieser Stadt ein Turm und man kann eine schöne Aussicht über alles geniessen.

 Man kann auch einen Rundgang in der Höhe durch das Zentrum machen: verschiedene Häuser und Einkaufscentren sind durch gläserne Passerellen miteinander verbunden.

Die Landschaft hat sich auch wesentlich geändert gegenüber der letzten Wochen. Riesige Felder und Farmen befinden sich in dieser Provinz, bevor dann die Rocky Mountains kommen.

Ich  mache einen Ausflug in die Badlands nach Drumheller und Umgebung. In diesem Gebiet sind viele Dinosaurier gefunden worden und werden immer noch gefunden. Ich besuche auch ein sehr interessantes Museum, welches über die Dinos und die Zeit in der sie lebten erzählt.

Hier durch diese Gegend führten auch die grossen Viehtrecks und auf einer Anhöhe beim Fluss jagten die Indianer die Büffel in den Abgrund, damit sie zu essen hatten.

Zwischendurch sieht man auf den Feldern auch immer wieder Bohrtürme.

Der zweite Ausflug führt mich dann in die Rocky und zwar nach Banff und Lake Louise.

Schon die Fahrt dorthin (etwa 200 km)ist schön, fährt man doch durch flaches Land und sieht im Hintergrund die riesige Bergkette, die immer näher kommt. Wir fahren zuerst zum Minnewankasee, welcher etwa 24 km lang ist und auf dem man auch Bootsfahrten machen kann. Er ist auch sehr beliebt bei Tauchern, da es ein Stausee ist, und bei seinem Bau ein Dorf geflutet wurde.

Dann fahren wir zum Moraine Lake und den muss man einfach gesehen haben. Noch nie habe ich einen See mit dieser Farbe gesehen. So schön blau, dass es schon fast kitschig wirkt.

Dann geht es weiter nach Lake Louise und auf der Fahrt dorthin sieht man auf der anderen Talseite die Skiweltcuppisten, die wie Bänder im Wald liegen.

Auch Lake Louise hat einen schönen See und an diesem See liegt eines der bekannten Fairmont Hotels. Hier hat es auch ein kleines Denkmal für die Schweizer Bergführer, die hierhergeholt wurden, als der Tourismus mit dem Bergsteigen in dieser Gegend begann.

Zum Schluss besichtigten wir noch Banff und fuhren mit der Gondelbahn (sie ist ein Schweizer Produkt, hergestellt von der Garaventa in Goldau) auf den Berg. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Dorf und Umgebung und auf das eindrucksvolle Fairmont Hotel.

 

Dann führt mich meine Reise weiter nach Edmonton, der Hauptstadt von Alberta. Hier befindet sich das grösste Einkaufscenter der Welt.

 

In dieser Mall befindet sich ein Hotel, ein Casin, ein Vergnügunspark, ein grosser Wasserpark, ein Eisfeld, etwa 20 Kinos, 100 Restaurants und etwa 800 Läden. Das Center hat mehr als 50 Eingänge und ich hatte doch so meine Mühe, den richtigen Ausgang wieder zu finden. Man könnte gut und gerne ein paar Tage hier verbringen.

Ich besuchte den alten Stadteil Old Strathcona, wo ein Theaterfestival stattfand und auf vielen Plätzen Musik- Pantomimen- und andere Vorführungen zu bestaunen waren. Hier befand sich auch ein Farmers market mit einheimischem Handwerk und Lebensmittel.

In meinem B+B bei Diane fühlte ich mich sehr wohl. Wir sind zusammen durch die Stadt gelaufen und sie hat mir viel erklärt.

Ein paar Tage später fuhr ich dann in  einen Nationalpark nach Jasper in  den Rocky Mountains.

Hier fuhr ich mit einem Shuttlebus in ein Tal zu einem schönen See. Leider warnen mich immer wieder leute davor alleine zu wandern. Bären und andere Wildtiere seien zu gefährlich. Obwohl ich bis jetzt noch etwas Grösseres zu Gesich bekommen habe, ist es mir nicht immer so wohl dabei. Es hat zur Zeit sehr viele Touristen, die in den Rockys unterwegs sind und ich fand in Jasper keine Unterkunft für 3 Nächte, so dass ich nach 2 Nächten in eine neue Unterkunft zügeln muss. Die Leute sind aber alle sehr nett und helfen auch immer.

Ich unternehme dann auch noch eine Zugsfahrt durch die Rockys, was auch sehr beeindruckend ist. Auf der Rückfahrt mit dem Bus halten wir dann noch bei einem Fluss und ich sehe riesige Lachse, die sich auf dem Weg zu ihrem Laichplatz befinden.

Dann fahre ich mit Greyhound, der Busgesellschaft, weiter nach Kelowna meiner letzten Station vor Vancouver. Es ist das erste mal, dass ich auf meiner Reise den Bus wechseln muss. Als ich dann sehe, dass mein Bus eine Stunde Verspätung hat und ich nur etwa 45 Minuten Zeit zum Umsteigen habe, kommen mir doch viele Erinnerungen an frühere Flüge mit nicht geklappten Anschlussflügen in den Sinn. Der Bus wartete dann aber mehr als eine halbe Stunde auf unseren Bus und so kam ich doch  noch an diesem Tag in Kelowna an.

Nach 2 Nächten in Kelowna fahre ich weiter nach Vancouver, wo ich die nächsten 5 Wochen bei Kelly Munro und ihren Kindern Emmi und Tyler in Nord Vancouver wohnen werde.

Zunächst freue ich mich aber auf die nächsten paar Tage, die ich mit Yvonne und ihrer Familie verbringen werde. Freunde aus der alten Heimat zu treffen, ist immer schön. Ich treffe Sie Sonntags im Zentrum und Nadia, ihre Tochter spielt die Führerin, war sie doch vor ein paar Jahren selber zum Englisch lernen hier. Sie zeigt mir auch, wo die Schule ist und wo ich den Einstufungstest machen muss. Nach dem nachtessen fahre ich dann mit einem Taxi zurück, da ich das mit dem Bus nicht so ganz checke. Erst später bemerke ich, dass am Abend nur noch jede Stunde 1 Bus fährt!!!

Am Montag fahre ich mit Yvonne und Familie mit der Fähre nach Vancouver Island. Zuerst besuchen wir den Butchart Garden. Viele schöne Blumen und Anlagen, zu vergleichen mit der Insel Mainau. Dann fahren wir weiter nach Victoria und sie laden mich vor meinem Hostal ab und fahren weiter zu Ihrer Unterkunft.  Am Abend treffen wir uns dann wieder und gehen gemeinsam durch den Ort und später etwas Essen.

Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Tofino, das an der Westküste der Insel liegt und den einzigen Surferstrand in Kanada hat. Zuerst führt die Strasse über einen Pass und man sieht die vielen kleineren Inseln zwischen Vancouver und Vancouver Island. Dann geht die Fahrt über Duncan (berühmt für die vielen Totempfähle), Chemainus (berühmt für seine grossen Wandbilder an vielen Häusern) Nanaimo (von hier geht eine Fähre nach Vancouver) und durch einen  Regenwald mit riesigen Bäumen. In Tofino suchen wir zuerst ihre Lodge und dann bringen sie mich zu meinem Motel. Später gehen wir zusammen essen. Am anderen Tag zügle ich in Ihre Lodge, weil sie genug Platz für eine weitere Person haben. Die anderen gehen auf Walbeobachtungstour und ich kaufe mein Busticket für den nächsten Tag und laufe zur Lodge zurück. Dann gehe ich am Meer spazieren. Am Nachmittag fahren wir noch zum grossen Strand.

Am nächsten Tag fahre ich mit Bus und Fähre nach Vancouver zurück und Yvonne und Familie in den Norden der Insel.

Am Sa. machen die Familien in der Strasse wo ich wohne Hausparty und ich bin auch eingeladen. Man besucht ein Haus, es gibt etwas zu essen und zu trinken, es wird ein Spiel gemacht und 40 Min. geht es zum nächsten Haus. Auf jeden Fall war es sehr lustig und ich hatte am anderen Tag Kopfschmerzen ob dem Durcheinander, das ich getrunken habe...

Am 31. August beginnen meine nächsten 4 Wochen Englischschule. Mit Ira aus Brasilien (Sie ist in meinem Alter) unternehme ich viel nach der Schule und auch an den Wochenenden. Wir besuchen Chinatown, den Harbourtower, Granville Island, den Queen Elizabeth Park,wir fahren mit der Seilbahn auf den Grous Mountain, Vancouvers Hausberg, wo ich zum ersten Mal Grizzlybären sehe, wir fahren mit dem Bus ins Lynn Valley, laufen über die Hängebrücke und dann weiter um den Rice lake herum, wir fahren mit dem Skytrain nach Yaletown und laufen dann dem False Creek entlang, oder wir gehen einfach nur zusammen ein Glas Wein trinken.

Nach der ersten Woche Schule habben wir schon ein verlängertes Wochenende und ich beschliesse nach Kelowna zurückzufahren und das Wochenende mit Don zu verbringen, den ich dort kennengelernt habe.

Er holt mich am Busbahnhof ab und er zeigt mir in diesen Tagen sehr viel vom Okanagantal. Am Samstag fahren wir nach Armstrong wo eine Stampede (eine Art Cowboychilbi) stattfindet mit Umzug, Reitvorführungen, Lumberjackshow, Rodeo und Musik.

Am Sontag fahren wir dann in den Süden in die Nähe der Grenze zur USA. Am Montagabend fliege ich dann wieder zurück nach Vancouver. Ich brauche vom Flughafen fast 2 Stunden bis ich in meiner Familie bin.

Ich schneide wieder einmal meine Haare ein Stück kürzer und gebe ein bisschen Farbe dazu, die leider nicht lange gehalten hat. Und dann sehe ich noch meinen einzigen wilden Bär in Kanada und zwar nicht irgendwo sondern in der Strasse  vor dem Haus...

Ich verbringe nocheinmal ein Wochende in Kelowna und fahre mit Don in die USA. Das war wirklich ganz einfach: Passfoto, 10 digitale Fingerabdrücke, Kostenpunkt 6 Dollar und jetzt habe ich eine Visitorkarte im Pass die 3 Monate gültig ist.

Die letzten paar Tage in der Schule vergehen im Flug. Ich mache auch keine Prüfungen, da ich ja die Schule verlasse. Die Nachmittage verbringe ich mit Nadja aus der Schweiz. Wir fahren mit dem Seabus nach Longsdayle Quai und nach Deep Cove. Am letzten Tag gehen wir mit Ira noch etwas trinken.

Am Sa. dem 26. Sept. fliege ich nach Calgary und Patrick (ein junger Mann aus Altendorf, der auch die Schule in Vancouver besuchte) holt mich ab. Ich kann die nächsten 5 Tage mit ihm durch die Rockys reisen. Er hat ein Auto gemietet und ich sehe vieles, das ich noch nicht gesehen habe. Wir übernachten in Calgary und fahren am nächsten Tag nach Lake Louise und wandern zum Agnes Teehaus und von dort weiter auf dem 6 Gletscherpfad. Eine schöne Wanderung. Dann fahren wir zum Lake Moraine und ich bestaune nocheinmaal seine Farbe. Dann fahren wir nach Banff wo wir in der Brewster Mountain Lodge übernachten. Es ist jetzt schon viel kälter als es bei meinem ersten Besuch war und so kaufe ich mir am nächsten Tag ein paar Handschuhe. wir fahren ins Kananaskital und machen dort 2 schöne Wanderungen mit Picknick. Am nächsten Tag fahren wir über den Parkfield Iceway nach Jasper. Wwir stoppen an verschiedenen Aussichtspunkten, besuchen eine Schlucht und werden von einem kleineren Schneesturm überrascht. In Jasper angekommen sehen wir noch eine Herde Wapitihirsche grasen.

Am anderen Tag fahren wir zum Maligne Lake und auf der Rückfahrt laufen wir in die Schlucht. Dann geht es zum Patricia- und Pyramide Lake auf der anderen Talseite.

Am 1. Oktober fahren wir nach Kelowna und sehen nach etwa 10 Min. Fahrt einen Elchbullen auf der Strasse. Der eindrückliche Mount Robson ist heute in Nebel gehüllt. In Kelowna gehen wir mit Don essen und Patrick übernachtet bei den Nachbarn. Am nächsten Tag fährt er weiter nach Horse fly und ich bleibe bis am 5. Oktober bei Don.

An diesem Morgen bringt Don mich zum Flughafen und ich fliege über Vancouver nach Victoria. Ich besichtige diese Stadt ein bisschen genauer und nehme dann am 7. Oktober die Fähre nach Seattle.